Engelausstellung in der Kapelle auf dem Nikolaihof
Engel schickt dir Gott.
„Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel“. Liedtext von R.O. Wiemer
Ein erstaunliches Interesse an allem Übersinnlichen ist in unserer Zeit zu beobachten. Wie eine geistige Woge läuft der Wunsch vieler Menschen, mehr von Engeln oder über sie zu erfahren. Wie leicht wird gesagt: „Na, da hast du aber einen Schutzengel gehabt“, wenn eine gefährliche Situation glimpflich abgegangen ist.
Überall kann man heute Engel dargestellt finden: auf Einkaufstüten, Seifendosen, T- Shirts, Trinkbechern, bei Reklame. Versicherungen laden ein, als „Schutzengel“ für die Menschen zu fungieren. Blumenläden scheinen Engelchen in allen Variationen zu lieben, nicht nur zu Weihnachten.
Focus hat vor einiger Zeit eine Umfrage gestartet. Dabei hat sich mindestens jeder zweite Befragte, zu einem „eigenen Schutzengel“ bekannt. Was bedeutet für Sie „Engel“?
In fast allen Religionen gibt es die Vorstellung von Engeln als Geistwesen, die den Gottheiten dienen und zwischen Gottheit und Menschen vermitteln. Oft sind sie auch für den Schutz der Menschen verantwortlich.
Im Alten Testament bilden die verschiedenen Engel den Hofstaat Gottes. Es wird noch von anderen Engeln in der Bibel erzählt. Sie sind Gottes Boten als Überbringer einer Botschaft. (Angelus= Bote). Der Kirchenvater Augustin sagt: „Engel ist eine Aufgabe, kein Wesen!“
Ihr Äußeres wird selten nicht näher beschrieben, aber später, in der christlichen Kunst, oft gemalt und dargestellt. Meist mit Flügeln (wie können sie sonst so schnell und einfach da sein, ohne dass man sie vorher bemerkt hat?)
Engelbegegnungen in der Bibel zeigen ganz persönliche Erfahrungen in ganz bestimmten Lebenssituationen, es sind Erfahrungen der Menschen mit Gott. Engelsbegegnungen sind letztlich Gottesbegegnungen. Gott macht sich bemerkbar. Vielleicht sind unsere Augen gehalten, dass wir diesen Zusammenhang in unsrem Leben nur nicht sehen?
Ausgestellt sind über 100 Engel, die aus verschiedenen Zeiten, verschiedenen Länder und von verschiedenen Künstlern stammen: Die polnischen Schnitzarbeiten zeigen die Engel in knallbunten Farben. Die Ebenholzfiguren in ihren schlanken Formen schauen ernst und erstaunt die Zuschauer an.
Auch Engel in Indianertrachten wollen die frohe Botschaft weitergeben.
Porzellanfigürchen und lustige, pausbackige Vertreter der Engelzunft sind zu sehen.
Auch einfach gemalte „Kunstwerke“ von Kindern sind dabei.
Für mich bezeugen die verschiedenen Engelbilder: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als unser Verstand fassen kann.
Engeldarstellungen können uns daran erinnern, dass Gott den Menschen nahe ist.
Es gibt auch andere Engel: Menschen, die Boten Gottes sind, ohne Flügel, die einfach da sind, wenn Hilfe gebraucht wird.
Engel gibt es sie wirklich?
Elisabeth Scheffler
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