Kirchenmusik
ist viel mehr als unsere Orgel!
Wir sind eine kleine flexible Chorgemeinschaft. Unter der Leitung von Birgit Agge singen wir wunderbare Werke der Kirchenmusik sowohl von alten Meistern als auch von zeitgenössischen Komponisten. Wir tragen zur Gestaltung von Abendgottesdiensten, Passionsandachten und festlichen Anlässen im Dom zu Bardowick, der Kápelle auf dem Nikolaihof oder auch in anderen Kirchengemeinden bei und veranstalten auch selbst Konzerte. Wir haben uns auch ein großes Repertoire in der weltlichen a capella Musik angeeignet. Humor in Sommerprogrammen, Zusammenarbeit mit anderen Konzertchören, Trost im Hospiz, Singfreude zusammen mit der Singschule Kinderchor – jedes Jahr sieht anders aus.
Zur Zeit proben wir in der Regel an Freitagen ab 17.40 Uhr in der Sakristei des Doms. Ein Probenplan wird regelmäßig erstellt und an alle Mitsingenden versandt.
Interessierte Sänger und Sängerinnen sind uns jederzeit herzlich willkommen!
Info: Birgit Agge, Tel.: 05852/390954, Email: cantorei@gmx.de http://www.birgitagge.de
Singen – einfach nur so, aus Spaß an der Freude, ohne den Anspruch, ein „richtiger“ Chor zu sein. Lagerfeuersongs, christliche Lieder, Taizé-Gesänge… Mitgestaltung des jährlichen Weltgebetstages und hin und wieder eines Gottesdienstes.
Donnerstags um 20 Uhr (14-tägig)
Info: Elisabeth van Nguyen, Tel.: 04131/8553604, Email: devannguyen@web.de
für Erwachsene mit unterschiedlichem Anspruch und Können. In beiden Gruppen singen und begleiten wir Lieder mit christlichen Inhalten, aber auch Songs aus dem Bereich der Pop-Musik oder die guten alten Lagerfeuer-Songs – alles, wozu wir Lust haben und was sich gut spielen und singen lässt. In unregelmäßigen Abständen begleiten wir Gottesdienste oder andere Gemeindeveranstaltungen.
Gitarrengruppe „Saitensprung“: | montags um 20 Uhr |
Gitarrengruppe II: | donnerstags um 20 Uhr (14-tägig) |
Info: Elisabeth van Nguyen, Tel.: 04131/8553604, Email: devannguyen@web.de
OFFENE KIRCHE
Wir freuen uns über Menschen, die unseren Dom besuchen möchten. Der Dom ist für Besucherinnen und Besucher geöffnet und kann zu folgenden Zeiten besucht werden:
Montag bis Sonntag 9.00 – 16.00 Uhr
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass zu manchen Zeiten (z. B. während Gottesdiensten und Veranstaltungen) der Dom nur eingeschränkt für Besichtigungen zur Verfügung steht.
Domführungen können unter der Nummer des Kirchenbüros (04131/ 121143) angefragt werden.
für Veranstaltungen in unseren Räumen
Die Orgel des Doms zu Bardowick
Die Klosterkammer Hannover plant in Zusammenarbeit mit der Ev.-luth. Domgemeinde Bardowick einen Orgelneubau unter Verwendung der historischen Empore im Westen des Domes und des Furtwängler-Prospektes von 1867.
Die Akustik des Doms zu Bardowick wird von vielen namhaften Musikern und Musikliebhabern hoch gerühmt. Die künstlerisch äußerst wertvollen aus dem Mittelalter stammenden Kunstschätze der gotische Schnitzaltar von 1430, das Chorgestühl von 1470 und die Taufe von 1367 ziehen Kunstliebhaber aus vielen Ländern in ihren Bann.
Der Dom zu Bardowick blickt auf eine der längsten kirchenmusikalischen Traditionen Norddeutschlands zurück. Sie beginnt um das Jahr 799 in der dem heiligen Petrus geweihte erste Kirche von Bardowick. Die erste Orgel wurde bereits im Jahre 1322 erwähnt und wurde von einem unbekannten Meister errichtet.
Nach eingehender Beratung zwischen dem Orgelsachverständigen der Klosterkammer, Professor Harald Vogel, Organist von internationaler Reputation, der als führende Autorität auf dem Gebiet der Interpretation deutscher Orgelmusik von der Gotik bis zur Barockzeit gilt, sowie dem Domkantorat, entschlossen sich Klosterkammer und Domgemeinde zum Neubau einer konzeptionellen Rekonstruktion im Stile einer mitteldeutsche Stadtkirchen-Orgel mit drei Manualen und 46 Registern. Sie wird die ohnehin schon reiche norddeutsche Orgellandschaft um ein weiteres hervorragendes Instrument bereichern.
Dem Projekt liegt ein Konzept zu Grunde, das als Ausgangspunkt Vorbilder des thüringischen Orgelbaus aufgreift, nicht im Sinne einer Stilkopie, sondern in innovativer Einpassung in die akustisch günstigen Raumverhältnisse des gotischen Bardowicker Domes.
Hinter der Planung steht der Wunsch nach einem Instrument, das sich gut für die Darstellung der Orgelmusik von Johann Sebastian Bach eignet, aber gleichzeitig die Interpretation von anderen Stilbereichen des Orgelrepertoires zulässt und die Anforderungen des gottesdienstlichen Orgelspiels in Bardowick erfüllt.
Der Prospekt wird dabei in die ursprüngliche Position auf der Empore vorgerückt, so dass die Proportionen aus der Erbauungszeit wieder sichtbar werden. Die Möglichkeit einer im Prospekt ablesbaren Werkaufteilung in Hauptwerk, Oberwerk und Pedal wird berücksichtigt, damit eine Übereinstimmung von Prospektbild und Klangabstrahlung gegeben ist.
Die neue Orgel im Dom zu Bardowick ist in enger Anlehnung an den mitteldeutsch thüringischen Stil von Tobias Heinrich Gottfried Trost (ca. 1680-1759) und Zacharias Hildebrandt (1688 – 1757 ) geplant. Trost gehörte zu den einfallsreichsten Orgelbauern der Barockzeit. Er entwickelte eine Bauweise, die durch technische Neuerungen sowie durch Differenzierung und Finesse uns heute noch in Erstaunen versetzt. Hildebrandt arbeitete zunächst mit Gottfried Silbermann zusammen und stand seit 1723 in enger Verbindung mit Johann Sebastian Bach. Im Meisterwerk von Hildebrandt in Naumburg verbinden sich Gravität, Transparenz und ein großer Reichtum an Klangfarben.
Die großen Werke von Trost in Altenburg und von Hildebrandt in Naumburg wurden von Johann Sebastian Bach selbst gespielt und hoch gelobt. Es sind die einzigen großen Orgelwerke Mitteldeutschlands, die sich in Klang und Spielart in dem Zustand befinden, den Bach kennen gelernt hat.
Der Dom zu Bardowick bietet die idealen Voraussetzungen für die Orgel diesen Typs auf der Grundlage der Bauweise von Trost und Hildebrandt. Der bestehende Prospekt aus dem 19. Jahrhundert erlaubt eine Raumdisposition der Orgel, die alle Elemente des mitteldeutschen Stils der Bachzeit enthalten kann. Die Akustik ist hervorragend und erlaubt die angemessene klangliche Entfaltung sowohl der monumentalen Spätwerke als auch der mehr kammermusikalisch orientierten Werke Bachs und seiner Schule.
Daraus folgt, dass die neue Orgel des Bardowicker Doms trotz ihrer formalen Einordnung in das späte Orgelbarock eine enorme interpretatorische Bandbreite besitzen wird. Damit kann dieses Projekt gut in die Orgellandschaft zwischen Hamburg und Lüneburg eingebunden werden.
Zwischen den mit der Biographie Bachs in enger Verbindung stehenden historischen Orgelwerken in Lüneburg (St. Johannis), die den jungen Bach unter Anleitung seines Lehrers Georg Böhm zu seinen Frühwerken inspirierte und Hamburg (Hauptkirchen St. Jacobi und St. Katharinen) die den bereits zur Meisterschaft gereiften Musiker durch ihre klangliche Vielfalt faszinierten, wird die Orgel in Bardowick eine hervorragende Rolle spielen können, da sie den musikalischen Vorstellungen Bachs in seinen letzten Lebensjahrzehnten entspricht.
Die einzige große Orgel im mitteldeutschen Stil, die in Norddeutschland existierte, wurde ab 1762 von Hildebrandts Sohn Johann Gottfried in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis erbaut; sie wurde 1906 durch den großen Hamburger Brand vernichtet.
Die zentrale Lage des Domes von Bardowick zu den norddeutschen Musikhochschulen in Hannover, Hamburg, Bremen und Lübeck von großer Bedeutung. Die Orgelempore bietet mehr Raum für Kurse und Seminare als es bei den historischen Instrumenten der Fall ist. Für Forschungs- und Lehr-Projekte der umliegenden Musikhochschulen und Universitäten eignet sich Bardowick in besonderer Weise durch die guten Raum- und Nutzungsbedingungen.
Professor Dr. Harald Vogel
Harald Vogel gilt als eine führende Autorität auf dem Gebiet der Interpretation der deutschen Orgelmusik aus der Gotik, der Renaissance und der Barockzeit. Er war Direktor der Norddeutschen Orgelakademie, die er 1972 mit dem Ziel gründete, die alte Spielweise auf den originalen Orgeln zu vermitteln. Harald Vogel hat in aller Welt konzertiert und an zahlreichen Instituten gelehrt, wodurch viele Organisten und Orgellehrer in ihrer Spielweise beeinflusst wurden. Seit 1994 lehrt er als Professor an der Hochschule für Künste Bremen. Harald Vogel trugt in seiner Tätigkeit für die Ev.-reformierte Kirche die Verantwortung für einen großen Teil der historischen Orgeln in Nordwestdeutschland. Als Orgelsachverständiger hat er viele Restaurierungs- und Neubauprojekte in aller Welt betreut
Unter seinen vielen Einspielungen nehmen die Aufnahmen historischer Instrumente, die für Radio Bremen zwischen 1961 und 1975 gemacht wurden und heute bereits einen wichtigen dokumentarischen Wert besitzen, eine besondere Stellung ein. Harald Vogel begründete 1981 das Dollart-Festival, das erste grenzüberschreitende Festival für Alte Musik in Europa. Als Autor hat er die grundlegenden Publikationen zu den „Orgeln in Niedersachsen“ (Hauschild-Verlag, 1997) und zur „Orgellandschaft Ostfriesland“ vorgelegt. Als Herausgeber führt er die Neuausgabe der „Tabulatura nova“ von Samuel Scheidt in der Edition Breitkopf durch.
(Aufzeichnung OR Alfred Hoppe 25.VIII.1947)
Hauptwerk C – f’’’
Principal 16 Bordun 16 Principal 8 Gemshorn 8 Hohlflöte 8 Quintadena 8 Quinte 5 1/3 Oktave 4 Rohrflöte 4 Oktave 2 Mixtur 4-fach Trompete 8 |
Hinterwerk C – f’’’
Gedackt 16 Principal 8 Gambe 8 Salicional 8 Gedackt 8 Oktave 4 Spitzflöte 4 Waldflöte 2 Mixtur 3-fach |
Pedal C –d’
Principal 16 Subbaß 16 Quinte 10 2/3 Bordun 8 Violon 8 Basso minore 8 Oktave 4 Posaune 16 Trompete8 |
Nebenzüge
Hauptwerk / Hinterwerk Pedal / Hauptwerk |
1322 | Erste Erwähnung einer Orgel im Dom zu Bardowick. Musikwissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass auf Grund der Bedeutung des Orts als Handelsplatz, bereits vor dieser Orgel ein gotisches „Blockwerk“ vorhanden war. |
1388 | Vikar Johannes Edendorp vermacht dem Domstift testamentarisch eine Pfanne Salz zur Reparatur der maroden Orgel. |
1487 | Bei der großen Renovierung des Domes wird eine neue Orgel eingebaut. Über Größe und Umfang dieses Instruments ist nichts bekannt. Man vermutet, dass es auf dem Lettner gestanden haben muss. In diesem Zusammenhang fällt der Name eines Orgelmachers Schmeding auch über diesen ist nichts Näheres bekannt. |
1561 | Nach Pfingsten wurde die Orgel von dem berühmten Hamburger Orgelmacher Jacob Scherer gründlich reparier und mit einem Prospekt dieser Zeit versehent. Ein Jahr später wurde dieses Instrument „in gutem Stande“ wieder übergeben. |
1627 | Die Domorgel fällt durch Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges den Flammen zum Opfer. |
1630 | Am vierten Advent 1630 wird eine neue Orgel durch Superintendent Melchior Caspar Triccius mit einer Predigt über Psalm 98, Vers 6 und 7 feierlich eingeweiht. |
1842 | Die bereits seit längerem stillgelegte Orgel wird aus dem Dom entfernt. |
1850 | Das Stiftsvermögen St. Petri et Pauli, Bardowick wird dem allgemeinen Klosterfonds (heute Klosterkammer) zugeschlagen. Die Klosterkammer ist somit Eigentümerin des Doms |
1868 | Eine neue mechanische Orgel wird durch den Elzer Orgelbauer Philipp Furtwängler erbaut. Dieses ist das letzte Orgelwerk von Philipp Furtwängler. Der prächtige neogotische Prospekt wurde der Ausstattung des Hauptschiffes angepasst. Die Disposition entsprach dem Zeitgeschmack. |
1951 | Die Furtwängler–Orgel wird durch die Nachfolgefirma Hammer-Orgelbau im Geschmack der Zeit zu einem neobarocken Instrument umgestaltet. Das Pfeifenmaterial wurde, wie in dieser Zeit üblich, der Art umgearbeitet, dass sie jeden historischen Wert einbüßen mussten. Dieser Umbau wurde vom landeskirchlichen Orgelrevisor Alfred Hoppe aus Verden / Aller begleitet. |
1964 | Der Umbau wurde durch den Einbau vier neuer Zungenstimmen der Firma Giesecke abgeschlossen. |
1992 | Ab 1992 traten immer wieder teils auch gravierende Schäden auf, die eine Spielsicherheit nahezu ausschlossen.
Im gleichen Jahr wurde durch den kirchlichen Orgelrevisor im Rahmen der landeskirchlichen Visitation die „Abgängigkeit“ attestiert und ein Neubau empfohlen. |
2006 | Erste Planungen auf Vorschlag der Domgemeinde, die neue Domorgel als Bach-Orgel zu konzipieren. Im gleichen Jahr eine Bereisung Mitteldeutschlands. Unter anderem Waltershausen, Naumburg, Altenburg, Erfurt. |
2007 | Beschluss über den Orgelneubau gemäß der Projektierung von Professor Harald Vogel. Bereisung verschiedener Orgelbaufirmen |
2009 | Ausschreibung des Projekts und Einholung der Kostenvoranschläge verschiedener Orgelbaufirmen. |
2010 | Im März wurde Auftragserteilung zum Bau der Domorgel durch die Klosterkammer der Brandenburgischen Orglbaufirma Alexander Schuke zugeschlagen. Laut Disposition werden sich 46 Register auf III Manualwerke und Pedal verteilen. |